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- Sogenannte 'Systemsprenger' - Erziehbarkeit oder Nichterziehbarkeit als Herausforderung für die Kinder- und Jugendhilfe?!
- "Gesellschaftliche Wirklichkeiten, Wahrnehmen – Analysieren – (Be-)Handeln? Schnittstellen zwischen Sozialer Arbeit und Kritischer Psychologie"
- "Abgeschafft - Vom Ende der Offenen Kinder- und Jugendarbeit"
- "Solidarische Soziale Arbeit mit Menschen mit Fluchterfahrungen?!"
- "Die Gestaltung des Sozialen – das gescheiterte Projekt der Sozialen Arbeit?"
- "Soziale Arbeit in der postdemokratischen(?) Gesellschaft"
- "Wessen Interessen vertritt Soziale Arbeit?"
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HERZLICHE EINLADUNG:
Sogenannte 'Systemsprenger' - Erziehbarkeit oder Nichterziehbarkeit als Herausforderung für die Kinder- und Jugendhilfe?!
18.04. Erziehung und Zwang
23.05. Kooperationsmodell zur Vermeidung von Geschlossener Unterbringung in der Jugendhilfe Hamburg
26.06. Kooperation zwischen Kita und Erziehungshilfen zur Vermeidung von Ausgrenzung?
In seiner 16. Veranstaltungsreihe diskutierte der AKS Dresden mit Praktiker*innen, Hochschulvertreter*innen und Interessierten die Themen Flucht, Migration und Asyl sowie Spannungsfelder Sozialer Arbeit. Im Nachgang entstand das vorliegende Denkpapier. Es dokumentiert begonnene Diskussionen und führt sie zum Teil weiter.
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Die Gestaltung des Sozialen – das gescheiterte Projekt der Sozialen Arbeit?
In unserer Gesellschaft scheinen die Menschen zunehmend auf sich selbst zurückgeworfen zu sein. Dies drückt sich vor allem in den vielfältigen Möglichkeiten und Herausforderungen der jeweiligen Lebensgestaltung aus, aber auch darin, dass auftretende Probleme dem Individuum und seiner/ihrer fehlenden Anpassungsleistung zugeschrieben werden. Die Soziale Arbeit hat sich dieser Entwicklung in weiten Teilen angenähert. Der methodische Blick und die daraus entstehenden Bildungs- und Unterstützungsangebote fokussieren zunehmend das Individuum. Die Frage nach der gemeinschaftlichen (Mit-)Verantwortung gerät dabei zunehmend aus dem Blickfeld.
Doch war nicht noch vor einigen Jahren eben diese Gemeinschaft Dreh- und Angelpunkt der Ansätze Sozialer Arbeit? Ging es nicht einmal darum, mit und über Gemeinschaft die Einzelnen zu unterstützen und gemeinsam das soziale Miteinander zu gestalten, ggf. gemeinsam politisch aktiv zu werden? Was ist aus dem Projekt „Die Gestaltung des Sozialen“ geworden?
In unserer 15. Veranstaltungsreihe wollen wir diesen Fragen nachgehen. Dabei werden wir uns auf drei methodische Konzepte/Ansätze stützen, die die Perspektive des „Gemeinwohls“ in sich tragen. Gemeinsam mit den Referentinnen und Referenten wollen wir sowohl theoretische als auch praktische Aspekte der jeweiligen Ansätze diskutieren und überlegen, ob eine Wiederbelebung lohnenswert sein könnte.
06. Mai 2015, 19-21 Uhr: Gemeinwesenarbeit, Prof. Dr. Wolfgang Scherer (Hochschule Mittweida), Moderation: Andreas Borchert
Gemeinwesenarbeit (GWA) als eine der drei „klassischen“ Methoden der Sozialen Arbeit hat ihre historischen Wurzeln im späten 19. Jahrhundert in London (Toynbee Hall) und Chicago (Hull House). In Deutschland hatte sie ihre Hochphase in den 1970er Jahren. Die Zielsetzung der GWA war dabei annähernd die gleiche, nämlich die Herstellung und Erkämpfung bessere Lebensqualitäten vor Ort gemeinsam mit den Betroffenen. Damals kam die GWA bundesweit in vielen Projekten zur Anwendung und in diesen spitzte sich auch die Frage nach dem „Politischen der Sozialen Arbeit“ zu.
Seit dem scheint die GWA sowohl einen praktischen als auch einen theoretischen Bedeutungsverlust erlitten zu haben. Ist dem tatsächlich so und wenn, woran liegt das?
Dafür wird Prof. Dr. Wolfgang Scherer mit uns zurückgehen in die deutsche Hochphase der GWA und uns berichten von den gesellschaftlichen Ausgangspunkten, von der Bedeutung und den vielen Projekten der GWA und von den (politischen) Motivationen der damaligen Sozial Arbeitenden. Danach kehren wir mit ihm zurück in die Gegenwart und wollen gemeinsam mit den Anwesenden über die jetzige Situation der GWA in Sachsen und Dresden diskutieren und den Fragen nachgehen:
Was können wir aus der Geschichte der GWA für die Gestaltung des Sozialen in der Gegenwart lernen, wieder nutzbar machen? Ist die GWA überhaupt noch eine zeitgemäße Methode? Was hindert uns daran weiterhin GWA-Projekte ins Leben zu rufen? Ist mit der GWA auch das Politische in der Sozialen Arbeit verloren gegangen?
Um diesen und weiteren Fragen nachzugehen, laden wir herzlich zum Mitdiskutieren ein!
Audio-Mitschnitt der Veranstaltung mit Wolfgang Scherer und Sascha Rösch
10. Juni 2015 – 19.00 – 21.00 Uhr
Sozialräumliche Hilfen und Angebote - ein Modell für die Jugendhilfe?
- Abbau von Stigmatisierung oder Abbau von Leistungen? -
Prof. Dr. Jack Weber, HAW, Hamburg
Moderation: Christiane Löffler
Sozialräumliche Hilfen und Angebote (SHA) wird in Hamburg ein Ansatz genannt, der „eine differenzierte Struktur von Unterstützungs- und Förderangeboten im vertrauten Umfeld zur Verfügung“ stellen soll (HH, KJB 2014). Ausgehend von dem Prinzip der Lebensweltorientierung sind in den letzten dreißig Jahren unterschiedliche Konzepte der stärkeren Beziehung von Jugendhilfeangeboten auf die Lebensräume der Menschen diskutiert und probiert worden. Teilweise ging es auch bei den bisherigen Ansätzen darum, die im Sozialraum vorhandenen Ressourcen der Sozialen Infrastruktur stärker zu nutzen, Hilfen damit für die AdressatInnen annehmbarer und für die öffentliche Hand kostengünstiger zu machen.
„Den Menschen in den Stadtteilen steht damit eine differenzierte Struktur von Unterstützungs- und Förderangeboten im vertrauten Umfeld zur Verfügung. Die Zugänge sind einfach und unkompliziert“ so heißt es weiter im aktuellen Hamburger Jugendbericht.
Zugleich ist in der Fachöffentlichkeit seit langem umstritten, ob nicht durch Modelle sozialräumlicher Umstrukturierung von Erziehungshilfeleistungen letztlich Rechtsansprüche abgebaut und Leistungen eingeschränkt werden.
Ob Programmatik und Praxis der Sozialräumlichen Hilfen und Angebote tatsächlich Vorteile für die AdressatInnen bedeuten, soll in dem Vortrag diskutiert werden.
Prof. Dr. Jack Weber lehrt an der HAW. Er beteiligt sich intensiv an den Diskussionen zu den Sozialräumlichen Hilfen nicht nur in Hamburg und forscht dazu.
3. Juli 2015, 19 - 21 Uhr
Moderieren und Managen – das Quartiersmanagement und der soziale Raum
Prof. Dr. Jan Werheim (Duisburg-Essen)
Wolfgang Müller (QM Dresden- Gorbitz)
Jana Kirsch (QM Halle-Neustadt)
Moderation: Stephanie Huhn, Adrian Groschwitz
Moderieren und Managen. Mit einer bewusst raum-bezogenen Perspektive gehen Akteure des „Quartiersmanagements“ spätestens seit Auflage des zentralen Trägerprogramms „Soziale Stadt“ (1999) die Defizite von benachteiligten und benachteiligenden Stadtteilen bundesweit an. Kennzeichnend ist der Anspruch, StadtteilbewohnerInnen, -akteure, -initiativen und -angebote miteinander ins Gespräch zu bringen, zu vernetzen sowie selbsttragende Beteiligungs- und Vertretungsstrukturen zu befördern. Der (soziale) Raum soll entsprechend den dabei aufscheinenden Bedarfen gemeinsam gestaltet werden. Der gleichberechtigte Dialog zwischen Politik, Verwaltung und den StadtteilbewohnerInnen kann dabei -bei aller Heterogenität der unter „Quartiersmanagement“ laufenden Stadtteil-projekte- als zentrale Maxime gelten.
Doch wie werden diese Ansprüche in der Praxis umgesetzt? Wie gestalten sich die Chancen, Kommunalpolitik nachhaltig für die Bedarfe des Stadtviertels zu sensibilisieren? In welchem Maße begeben sich SozialarbeiterInnen für den Preis einer abgesicherten Finanzierung in eher von Verwaltungsverfahren und einer fachfremden Leitungsebene bestimmte Entscheidungsprozesse, in denen Skandalisierungen und „wirkliche“ Selbstbestimmung letztendlich keinen Platz mehr finden?
Im Gespräch mit PraktikerInnen aus Dresden-Gorbitz und Halle-Neustadt sowie einem Fachreferenten zum Thema Stadt- und Raumforschung wollen wir uns diesen Fragen als Orientierungs- und zugleich Reibungspunkte des „Quartiersmanagements“ widmen.